Raus aus dem Abseits: Keine Verlängerung für strikte Besuchsverbote!

Zum morgigen Treffen von Bund und Landesregierungen erklärt Kordula Schulz-Asche:

„Ich hoffe sehr, dass sich die Bundeskanzlerin, die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten morgen nicht nur mit der Bundesliga befassen, während ältere und pflegebedürftige Menschen der Einsamkeit preisgegeben werden. Die teilweise strikten Besuchsverbote für Pflegeeinrichtungen in den Ländern erzeugen eine emotionale und existenzielle Belastung für Millionen von Menschen – Bewohnerinnen und Bewohner sowie deren Angehörige. Viele Ehepaare, Töchter, Söhne, Enkelinnen, Enkel, Freundinnen, Freunde, Nachbarinnen und Nachbarn können sich seit Wochen nicht mehr persönlich sehen. Während viele Menschen verstehen, dass beispielsweise eine ausbleibende Behandlung einer Herzerkrankung lebensgefährlich werden kann, wird noch nicht ausreichend genug darüber gesprochen, dass auch Einsamkeit die Gesundheit von Menschen gefährden kann.

Während Krankenhäuser langsam wieder den Normalbetrieb aufnehmen, dürfen Pflegeeinrichtungen nicht hermetisch verschlossen bleiben. Deshalb müssen sich die Bundesregierung und die Bundesländer der Situation pflegebedürftiger Menschen und deren Angehöriger endlich annehmen und Perspektiven für die kommende Zeit schaffen. Nötig sind abgestimmte Schutzkonzepte und ethische Handlungsleitlinien zum Umgang mit der SARS-Cov-2-Pandemie für Pflegeeinrichtungen, damit Menschen wieder zueinander kommen können, die zueinander gehören.“