Eine neue Strategie zum Umgang mit COVID-19: Verlässlichkeit, Einheitlichkeit, Transparenz

04. Dezember 2020

COVID-19 legt uns und unserem Land harte Beschränkungen auf. Die bislang getroffenen Maßnahmen haben in Dauer und Intensität nicht ausgereicht, um die Welle zu brechen und die Infektionszahlen ausreichend sinken zu lassen. Das Hin und Her in den letzten Monaten bei den Beschlüssen der Maßnahmen hat bei vielen Menschen, bei den Kommunen, bei Unternehmen, Kultur-, Freizeiteinrichtungen und Vereinen für große Unsicherheit gesorgt. Wir müssen uns dennoch weiterhin einschränken, und da, wo die Fallzahlen hoch sind, auch noch mehr Gewohntes reduzieren, um zu verhindern, dass immer mehr Menschen schwer erkranken und sogar sterben. Die guten Nachrichten über die baldige Zulassung erster Impfstoffe machen Hoffnung. Doch sie markieren vorerst nur eine wichtige Zwischenetappe, nicht jedoch das Ende der Pandemie. Das Gesundheitssystem ist an vielen Orten bereits erheblichen Belastungen ausgesetzt. Ziel aller Maßnahmen muss es jetzt sein, dem Gesundheitssystem Entlastung zu verschaffen. Stabile Kontrolle des Infektionsgeschehens ist notwendig, um die Überlastung des Gesundheitssystems von Gesundheitsämtern bis hin zu den Intensivstationen zu verhindern, das Risiko für schwere Verläufe und Spätfolgen zu verringern und ältere Menschen und Risikogruppen so zu schützen, dass für sie Teilhabe am sozialen Leben weiter möglich ist. Strategien mit einer Halbwertszeit von zwei Wochen reichen in dieser Situation nicht aus, sie sind sogar schädlich. Es braucht jetzt Verlässlichkeit, Einheitlichkeit und Transparenz. Es ist Zeit für eine längerfristige Perspektive. Wir schlagen dafür einen bundesweit verbindlichen Stufenplan vor, mit dem klar ist, ab wann wo welche Maßnahmen gelten. Nur Verlässlichkeit schafft Vertrauen in die nötigen Maßnahmen. Das gilt auch für alle Unternehmen, Künstler*innen und Selbstständige, die von Maßnahmen betroffen und auf Hilfe angewiesen sind. Es ist ein Fehler, dass Hilfen zeitlich immer deutlich später als die auferlegten Maßnahmen gekommen sind. Wirtschaftliche Hilfen müssen zeitgleich mit den jeweiligen Pandemie-Maßnahmen kommen. Unser Modell für einen Stufenplan ist die Basis für eine langfristige Strategie im Umgang mit Covid-19. Er soll nach Empfehlung eines Pandemierates klare Vorgaben für bundeseinheitliche Kriterien machen, um auf das lokale Infektionsgeschehen zu reagieren. Im Vergleich zur jetzigen Situation sieht der Plan frühere Eingriffsstufen vor, verlangt zum Teil konsequentere Maßnahmen, macht durch seine stärkere Differenzierung aber auch mehr Kultur, Begegnung, Gastronomie und Handel möglich, solange das lokale Infektionsgeschehen niedrig ist und kontrollierbar bleibt. Mit unserer Strategie wollen wir durch vorausschauendes, frühes und nachvollziehbares Handeln so viel Schutz wie nötig sicherstellen und so viel Zusammensein und – wenn das wieder möglich ist – auch so viel Kultur und öffentliches Leben gewährleisten wie möglich.

Das ganze Autor*innenpapier können Sie <<hier>> nachlesen.