Es gibt noch immer zu viele blinde Flecken in der Pandemiebekämpfung

Anlässlich der Sondersitzung des Gesundheitsausschusses zur aktuellen Corona-Lage erklärt Kordula Schulz-Asche als Sprecherin für Alten- und Pflegepolitik sowie Berichterstatterin für Infektionsschutz:

„Auf unsere Initiative hin hat sich der Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestags an diesem Dienstag in einer Sondersitzung mit der aktuellen Corona-Lage beschäftigt. Denn auch wenn die Infektionszahlen Grund für verhaltene Hoffnung geben, treten wir aufgrund der Virus-Mutationen in eine neuekritische Phase der Pandemie ein. Diese Pandemie bezwingen wir nur gemeinsam, weshalb wir fordern, dass der Bundestag beteiligt wird.

Da die Bundesregierung den von uns geforderten Pandemierat weiterhin ablehnt, ist es nun an der Regierung selbst, die Wirksamkeit der Maßnahmen zu beurteilen. Hier muss sie endlich liefern. Es macht uns Sorgen, dass die Schnellteststrategie weiterhin unausgereift ist, die Kontaktnachverfolgung der Gesundheitsämter derzeit nur vereinzelt möglich ist und der Schutz der Pflegeeinrichtungen, aber auch der Schutz älterer Menschen im eigenen Zuhause nicht ausreichend gewährleistet werden kann. So werden Menschen, die zu Hause leben und gepflegt werden, in der Impfstrategie nach wie vor nicht wirklich berücksichtigt. Es gibt hierzulande leider immer noch, aber auch global zu viele blinde Flecken in der Pandemiebekämpfung.

Letztendlich können wir die Covid-19-Pandemie nur weltweit bekämpfen. Auch deshalb ist es so wichtig, aus den gemachten Fehlern schnell zu lernen und eine ganzheitliche Strategie zu fahren. Einzelmaßnahmen allein werden uns nicht weiterhelfen, sondern nur mit einer gut abgestimmten Kombination aus Infektionsschutzmaßnahmen und Impfungen werden wir das Virus am Ende besiegen können. Dafür brauchen wir kurzfristige Maßnahmen, aber endlich auch eine mittelfristige Strategie, um den Menschen eine realistische Perspektive aus der Krise heraus aufzuzeigen.“