Klimakrise und Gesundheit – kein Thema zum Aussitzen, Frau Merkel!

Gerade haben wir mal wieder eine Hitzewelle überstanden und sind schon in der nächsten. Die schlechte Nachricht darum gleich vorneweg: Die Zahl solcher Extremhitzetage wird sich in den nächsten Jahren noch erhöhen. Aber auch Überflutungen, Erdrutsche, Stürme und Unwetter werden vermehrt auftreten. Ein Weiter-so in der Klimapolitik darf es daher nicht geben – nicht zuletzt deshalb wird der Internationale Klimagipfel in Paris am Ende dieses Jahres mit Spannung erwartet. Doch wie soll die Weltgemeinschaft ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten, wenn das schon nicht in Europa und ganz und gar nicht hier in Deutschland klappt?

Die KlimapolitikerInnen, wie die Grüne Annalena Baerbock sind skeptisch, was die verbindlichen Zusagen von Frau Merkel und der schwarz-roten Regierung angeht: Zu sehr werden bisher die einflussreichen Besitzstandswahrer geschont – von der Kohle-Industrie, über die Stromkonzerne bis hin zu egoistischen Blockierern der Energiewende, den so genannten NIMBYs (Not In My BackYard). Frau Merkels Politikstil des Aussitzens von Problemen funktioniert aber auch in diesem Fall nicht. Die Bundeskanzlerin wartet, bis die Besitzstandswahrer untereinander irgendeinen halbgaren oder gar faulen Kompromiss gefunden haben, der dann als alternativlose Problemlösung verkauft wird. Tatsächlich aber werden die anstehenden Probleme nicht angepackt, sondern in die Zukunft verschoben und damit verschärft und vergrößert. Das hat gerade auch im Hinblick auf die Klimakrise und die Auswirkungen auf unsere Gesundheit fatale Folgen.

Besonders ältere Menschen, Kinder, Kranke und Pflegebedürftige leiden unter den Hitzewellen. Verstärkt werden die Gesundheitsrisiken durch die erhöhte UV-Strahlung, Luftverschmutzung, Verbreitung von Krankheitserregern usw. usf. Die Lancet-Kommission warnt im aktuellen Bericht „Health and Climate Change“ ausdrücklich und fordert einen ambitionierten globalen Aktionsplan. Ansonsten seien die gesundheitlichen Erfolge der letzten 50 Jahre in Gefahr. Bei Schwarz-Rot scheint das Thema „Gesundheit und Klimawandel“ noch nicht angekommen zu sein – wir fragen jetzt in einer Kleinen Anfrage an die Bundesregierung nach. Denn große Worte und endlose Gipfelpolitik haben wir genug – Frau Merkel muss endlich Probleme selbst anpacken.