Von dem mit möglicherweise krebserregenden Stoffen verunreinigte Wirkstoff „Valsartan“, aus chinesischer Produktion, sind potenziell Millionen von Patienten in Deutschland betroffen. Das ergab die Antwort auf zwei schriftliche Fragen, welche wir der Bundesregierung gestellt haben. Die Antworten finden sich hier:
Die Antwort der Bundesregierung auf zwei schriftliche Fragen zu Valsartan
Hierzu erklärt Kordula Schulz-Asche:
„Die Aussage der Europäischen Arzneimittelbehörde, nach welcher zumindest kein akutes Gesundheitsrisiko bestünde, beruhigt wenig, da die Verunreinigungen ja bereits seit sechs Jahren in den Medikamenten enthalten sind und die Risiken einer langfristigen Einnahme bislang nicht abgeschätzt werden können. Bei potenziell Millionen von betroffenen Patienten, welche die verunreinigten Medikamente über längere Zeit einnahmen, muss alles daran gesetzt werden, im Interesse der Patientensicherheit sofort Klarheit zu schaffen.
Des Weiteren muss geklärt werden, wie die Verunreinigungen über so lange Zeit unentdeckt blieben konnten. Ist unsere Arzneimittelversorgung sicher? Die Prüfungs- und Sicherheitsmaßnahmen auf europäischer und nationaler Ebene konnten die Verunreinigungen anscheinend nicht aufdecken. Wie konnte das passieren? Sollte es Lücken in den Kontrollen von Wirkstoffen geben – und dem scheint so – müssen diese gefunden und schnellstens geschlossen werden. Da sehe ich auch das Gesundheitsministerium und Herrn Minister Spahn in der Pflicht, diese Aufklärung schonungslos zu betreiben und die Öffentlichkeit umfassend zu informieren.“
* Die Antworten auf die schriftlichen Fragen wurden auch in der Drucksache 19/3484 veröffentlicht.
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