Sicherung einer patientennahen und bedarfsgerechten Arzneimittelversorgung durch Apotheken

Der in der vergangenen Woche, am 09. April 2019, von der Fraktion beschlossene Antrag zur „Sicherung einer patientennahen und bedarfsgerechten Arzneimittelversorgung durch Apotheken“, kann HIER abgerufen werden.

Hierzu Kordula Schulz-Asche:

„Mit dem Antrag bekennen wir uns zur Apothekenversorgung vor Ort – heute und in Zukunft.
Es leuchtet überhaupt nicht ein, warum Krankenkassen großen wie kleinen Apotheken und Apothekenunternehmen gleich hohe Vergütungen für ihre Leistungen zahlen, wenn deren Kostenstrukturen doch ganz unterschiedlich sind. Große Apothekenunternehmen, wie wir sie oft bei Versandapotheken haben, haben beispielsweise viel geringere Lagerkosten pro Arzneimittelpackung. Auf diese Unterschiede gehen wir mit einem neuem Vergütungsmechanismus nun ein. Die Höhe der Vergütung für die Abgabe eines verschreibungspflichtigen Arzneimittels soll sich künftig am Umsatz der abgebenden Apotheke bemessen. Kleinere, versorgungsrelevante Apotheken können so entlasten werden, größere erhalten weniger und finanzieren damit die Entlastung.
Mit dem Vorschlag wollen wir einem Ungleichgewicht entgegentreten, welches seit Jahren schwerwiegender wird. Denn während rund die Hälfte (Haupt-)Apotheken gut bis sehr gut verdient, ist die andere Hälfte bereits heute in ihrer Existenz gefährdet. Ganze 2.600 Apotheken in Deutschland hätten aus wirtschaftlicher Sicht eigentlich schon längst schließen müssen. Das zeigt, dass die Politik hier dringend eingreifen muss. Wir haben nun einen Vorschlag vorgelegt, der diese Versorgungsprobleme löst, ohne dabei die Versichertengemeinschaft zusätzlich zu belasten.
Der Referentenentwurf von Jens Spahn löst dagegen kein einziges Problem. Er sieht Mehrausgaben von jährlich knapp 200 Millionen Euro für die Versichertengemeinschaft vor, die aber weiter nur per Gießkannensystem verteilt werden sollen. Damit erhalten die ohnehin schon wirtschaftlich stabilen Apotheken den größten Anteil der Mehrausgaben und den Kleinen ist weiterhin nicht geholfen. Das zeigt, dass es hier intelligentere Lösungen braucht, als einfach nur wieder das Portemonnaie anderer zu öffnen.“