AOK-Pflegereport zeigt: Pflegebedürftigkeit ist kein individuelles Risiko, sondern eine gesellschaftliche Herausforderung 2. September 202021. März 2021 Zum AOK-Pflegereport 2020 erklärt Kordula Schulz-Asche: „Der AOK-Pflegereport macht deutlich, dass Pflegebedürftigkeit kein individuelles Risiko, sondern eine gesellschaftliche Herausforderung ist. Wenn jede vierte Pflegeperson, die sich um einen pflegebedürftigen Menschen kümmert, über eine hohe Belastung klagt, müssen doch unsere Alarmglocken schrillen. Denn wo Menschen unter Dauerstress stehen, passieren Fehler, läuft etwas schief und kommen Menschen zu Schaden. Nicht nur die Gesundheit und das Wohlbefinden der pflegebedürftigen Menschen, sondern auch der Menschen, die sich um sie kümmern, müssen uns am Herzen liegen. Wir fordern die Bundesregierung deshalb auf, endlich mehr für die pflegenden Angehörigen zu tun. Wir sollten nicht zulassen, dass sich in der Pflege eine Schere öffnet, die unser gesellschaftliches Band bedroht. Gute Pflege darf keine Frage des Geldbeutels sein, sondern gesellschaftliche Solidarität muss die Antwort auf die Situation in Pflegehaushalten und Pflegeeinrichtungen sein. Die Pflegeversicherung muss deshalb nicht nur ein vielfältiges Unterstützungsangebot machen, das auf die individuelle Situation angepasst werden kann, sondern ihr Versprechen erneuern, wonach Menschen gegen das finanzielle Risiko im Falle einer Pflegebedürftigkeit abgesichert sind. Mit unserem Konzept der doppelten Pflegegarantie sichern wir den Menschen zu, dass sie einerseits die Pflege bekommen, die sie brauchen, um andererseits vor Armut durch Pflege geschützt sind.“