Gute Pflege muss von breiten Schultern getragen werden

Zu den aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zur Pflegebedürftigkeit erklärt Kordula Schulz-Asche:

„Wir stehen inmitten der Corona-Pandemie und am Anfang einer demografischen Krise. Die heutigen Zahlen machen deutlich, dass Pflegebedürftigkeit nicht nur in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist, sondern unsere Gesellschaft maßgeblich prägt. Da wir die zweitälteste Gesellschaft der Welt sind, kann es nicht verwundern, wenn auch der Pflegebedarf immer weiter zunimmt.

Wir müssen dieser seit langem vorhersehbaren gesamtgesellschaftlichen Herausforderung endlich im Schulterschluss entgegentreten. Nicht nur als Pflegebedürftige, als pflegende Angehörige, als Pflegekräfte oder als Beitragszahlerinnen und Beitragszahler, sondern als ganze Gesellschaft haben wir ein Interesse daran, dass die Pflege in den nächsten Jahrzehnten sichergestellt ist.

In der Corona-Pandemie wird zudem auch klar, wie lebenswichtig und gesellschaftsrelevant gerade auch die professionelle Pflege ist. Es gilt jetzt, den Pflegeberuf attraktiv und die Pflegeversorgung zukunftsfest zu gestalten. Gute Versorgung in Stadt und Land heißt, sich endlich mehr an den Bedürfnissen der Menschen zu orientieren. Zusammenarbeit im Gesundheitswesen, Gemeindepflege und Unterstützung kranker, älterer oder pflegebedürftiger Menschen im Wohnumfeld wird immer notwendiger, wenn wir in Würde alt werden wollen.

Wir müssen uns auch bei der Finanzierung steigender Pflegeausgaben endlich ehrlich machen, mit einer gerechten Finanzierung der Pflegeversicherung und gegen ständig steigende Kosten, die allein zu Lasten der Pflegebedürftigen und ihrer Familien gehen. Gute Pflege muss in der Zukunft von den breiten Schultern unserer Gesellschaft getragen werden.“