Pressemitteilung: Vereinbarkeit von Pflege und Beruf stärken! 29. August 20224. September 2024 Kordula Schulz-Asche, Sprecherin für Pflege- und Altenpolitik der grünen Bundestagsfraktion, sagt zum Erscheinen des Teilberichts des Unabhängigen Beirats zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf: „Gut vier Millionen Menschen in Deutschland sind pflegebedürftig. Gut zwei Drittel aller Pflegebedürftigen leben zu Hause. Dort sind sie auf die Unterstützung durch sogenannte Pflegende Angehörige angewiesen. Menschen, die Angehörige, Nachbar*innen oder Freund*innen pflegen, sind eine tragende Säule in unserer Gesellschaft und leisten einen unschätzbaren Dienst für Familie und Gesellschaft. Wenn sie zugleich erwerbstätig sind, müssen sie häufig Mehrfachbelastungen stemmen. Auch während der Corona-Pandemie waren sie besonders stark belastet und fehlende Vereinbarkeit mit dem Beruf fordert ihren Tribut. Es sind mehrheitlich Frauen, die hier Verantwortung übernehmen – oftmals zu Lasten ihrer eigenen Absicherung, denn viele reduzieren dafür ihre Erwerbstätigkeit oder steigen ganz aus dem Beruf aus. Mit unseren Koalitionspartnern haben wir daher beschlossen, die Pflegezeit- und Familienpflegezeitgesetze weiterzuentwickeln und pflegenden Angehörigen und Nahestehenden mehr Zeitsouveränität zu ermöglichen, auch durch eine Lohnersatzleistung im Falle pflegebedingter Auszeiten. Erste Eckpunkte zu diesem Gesetzesvorhaben sollen noch in diesem Jahr vorgelegt werden. Der Unabhängige Beirat zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf hat dabei eine wichtige Aufgabe. Er begleitet die Umsetzung gesetzlicher Regelungen, berät über deren Auswirkungen, legt regelmäßig Bericht ab und gibt Handlungsempfehlungen. Am Freitag hat der Beirat einen Teilbericht an die Bundesfamilienministerin Lisa Paus übergeben – ein wichtiger Baustein auf dem Weg zur Umsetzung des Koalitionsvorhabens, um endlich die dringend notwendige Entlastung für pflegende Menschen voranzutreiben. Der vollständige Bericht wird 2023 vorliegen.