Weltgesundheitstag: Diabetes ist vermeidbar – mit Gesundheitsförderung und guter Behandlung 6. April 2016 Anlässlich des morgigen Weltgesundheitstages unter dem Schwerpunkt Diabetes erklärt Kordula Schulz-Asche, Sprecherin für Prävention und Gesundheitswirtschaft: Diabetes ist weltweit auf dem Vormarsch. Allein in Deutschland sind bereits mehr als sechs Millionen Bundesbürger an Diabetes mellitus erkrankt. Um zu verhindern, dass diese Volkskrankheit, wie von der WHO befürchtet, bis zum Jahr 2030 zu den sieben weltweit führenden Todesursachen zählt, braucht es eine umfassende Strategie. Nur mit einem Dreiklang aus mehr Gesundheitsförderung, guter Versorgung der Betroffenen und besserer Kooperationen zwischen den Akteuren im Gesundheitswesen lässt sich Diabetes eindämmen. Gesundheitsförderung ist eine Aufgabe der ganzen Gesellschaft. Leider hat die schwarz-rote Bundesregierung diese Chance mit ihrem Präventionsgesetz verstreichen lassen. Gerade bei Diabetes ist es enorm wichtig, dass der Blick nicht nur auf die Krankheit selbst verengt wird. Stattdessen müssen wir allen Menschen ermöglichen, Gesundheitskompetenzen zu entwickeln und die Möglichkeiten schaffen, ein gesundes Leben führen zu können. Deshalb müssen die Lebenswelten gestärkt werden, um gesunde Ernährung, Bewegung und Stressreduktion zum festen Bestandteil in Kitas, Schulen, Betrieben, Pflegeeinrichtungen und Stadtteilen zu machen. Bei der bisherigen Umsetzung des Präventionsgesetzes hat sich die Bundesregierung nicht mit Ruhm bekleckert. Viele Fragen sind noch völlig offen, beispielsweise die regionale Vernetzung oder ob Partizipation fester Bestandteil integrierter Konzepte wird. Nur so wird letztendlich auch Diabetes zu stoppen sein. Dringend notwendig sind auch eine Verbesserung der Behandlung, die Prävention schwerer Verläufe und optimale Informationen für die Betroffenen und ihre Angehörigen. Zusammenarbeit der Gesundheitsberufe ist das Zauberwort. Eine gute Diabetesversorgung ist Teamarbeit. Hausärzte, Fachärzte, Diabetologen, Podologen, Ernährungsberatung, Fachkliniken und Schulungseinrichtungen müssen zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle ansetzen. Die Volkskrankheit Diabetes wird man nur bekämpfen können, wenn alle Akteure im Gesundheitswesen, in der Wissenschaft und in der Politik mit den Patientinnen und Patienten an einem Strang ziehen. Es geht nicht darum, mehr als bisher zu machen. Es geht darum, besser und wirksamer zu werden.