Die Pille danach wird endlich rezeptfrei!

Liebe Frauen, Ende gut – alles gut? Leider nicht!

Denn erst die EU hat Gesundheitsminister Gröhe zur Vernunft gezwungen. Und so bleibt denn ein bitterer Nachgeschmack. Zwar müssten sich Frauen freuen, dass nun, wie in den meisten europäischen Ländern, die Notfallverhütung mit der „Pille danach“ rezeptfrei möglich wird. Aber die Art und Weise, wie diese Entscheidung zu Stande gekommen ist, wirft ein trübes Licht auf das politische Verständnis zum Selbstbestimmungsrecht von Frauen bei ihrer sexuellen und reproduktiven Gesundheit.

Wir haben im Laufe der diversen Bundestagsdebatten zur überfälligen Entlassung des Wirkstoffs Levonorgestrel aus der Rezeptpflicht viele befremdliche Argumentationsketten gehört. Vor allem die #WieSmarties–Kampagane des CDU-Gesundheitspolitikers Spahn; der vermeintlich ganz besondere Beratungsbedarf durch bestimmte Fachärzte (die am Wochenende, wenn die meisten Notfälle auftreten, ihre Praxen geschlossen haben); und eine völlige Ignoranz gegenüber wissenschaftlichen Erkenntnissen, dies bis hin zu den Empfehlungen von Bundesbehörden.

Dazu kommt, dass Minister Gröhe hartnäckig die ökonomischen und berufsständischen Interessen von einigen Facharztgruppen unterstützte.

Es waren also ganz andere Gründe ausschlaggebend als die hochgehaltene Sorge um die Gesundheit von Frauen.

Wie geht es nun weiter? Forderung der Grünen war schon immer, dass die „Pille Danach“, wenn dann Wirkstoffe nachweislich keine oder geringe Nebenwirkungen haben, rezeptfrei zu erhalten ist und von guter Beratung in Apotheken begleitet wird. Wir wollen außerdem, dass junge Frauen weiter kostenfreien Zugang zur Pille danach auf Grundlage einer ärztlichen Verschreibung haben. Nähere Infos dazu in unserem Antrag 18/492.