Multiresistente Keime aus Indien – Wir brauchen globale Standards 5. Mai 2017 „Reporter des NDR, WDR und der Süddeutschen Zeitung haben aufgedeckt, dass im indischen Hyderabad, Millionenmetropole und beliebter Produktionsort von Pharmaunternehmen weltweit, Arzneimittelrückstände ungefiltert ins Abwasser und damit in die Umwelt gelangen. Dass die Umweltstandards in Indien, China und anderen Schwellenländern nicht den europäischen entsprechen, ist uns allen bekannt. Wir müssen uns deshalb auf globaler Ebene dafür einsetzen, dass Unternehmen weltweit ihre Sorgfaltspflichten für Mensch und Umwelt wahrnehmen und diesen verpflichtet sind. Ganz besonders gefragt sind wir aber, wenn die Produkte, die in anderen Teilen der Welt hergestellt werden, für uns selbst bestimmt sind. Dann stehen wir und die Unternehmen, die diese Produkte importieren, in direkter Verantwortung. Auf europäischer Ebene gibt es daher Richtlinien zur „Guten Herstellungspraxis“, die Hersteller von Arzneimitteln und Wirkstoffen erfüllen müssen, die nach Europa importieren wollen. Deren Einhaltung wird vor Ort zwar auch kontrolliert, jedoch sind in den Richtlinien keine Umweltstandards für Produktionsstätten enthalten. So dürfen Kontrolleure zwar bemängeln, was in der Fabrik selbst geschieht, bei Umweltverschmutzungen außerhalb der Fabrik sind ihnen die Hände jedoch gebunden. Die Aufnahme der Umweltaspekte ist in die Richtlinien ist daher dringend erforderlich – so sieht es auch das Umweltbundesamt. Dagegen wehrt sich jedoch Gesundheitsminister Gröhe. Drohungen, Hersteller bei nicht Einhaltung der Richtlinien vom europäischen Markt auszuschließen, würden seiner Meinung nach zu nichts führen. Unverständlich, denn genau so muss man vorgehen, wenn man hohe Sozial- und Umweltstandards weltweit erreichen will.“ Mehr zum Thema: „Multiresistente Keime aus Indien – Wir brauchen globale Standards“, Interview mit dem Deutschlandfunk