Lehren aus Ebola: Groß in Worten, kläglich in Taten

Statement von Kordula Schulz-Asche zur Installierung einer nationalen Einsatztruppe nach der Ankündigung von Bundesentwicklungsminister Müller:

„Im Ankündigungs-Wettlauf zu den Konsequenzen aus der Ebola-Epidemie hat sich Bundesentwicklungsminister Müller eindeutig verhoben. Vor einem dreiviertel Jahr hat er noch groß eine nationale Weißhelmtruppe zum schnellen Einsatz im Gesundheitsbereich gefordert, doch derzeit ist der Stand der Umsetzung mehr als kläglich. Nach wie vor sind die Auswahl, die Finanzierung und die Aufgaben der Expertengruppe sowie die Einbettung in das internationale Netzwerk – insbesondere in die Global Health Workforce der WHO – völlig ungeklärt. So jedenfalls kann der Kampf gegen Krankheitskatastrophen nicht gewonnen werden.“

Hintergrund:

Bundesentwicklungsminister Müller kündigte in der „BILD Zeitung“ am 7. April 2015 an, eine Weißhelmtruppe an die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) zu installieren. Die Expertengruppe sei nach Angaben des BMZ nun einsatzbereit. Derzeit würde diese Weißhelmtruppe aber nur aus fünf ExpertInnen bestehen, weitere 40 ExpertInnen sollen noch hinzukommen. Über die Ausrichtung als auch die Einbettung in das internationale Netzwerk würde man sich aber noch im Austausch befinden. Siehe hierzu auch die Antwort auf unsere Kleine Anfrage „Umsetzung der angekündigten Reformen und Hilfszusagen zur Verbesserung der globalen Antwort auf Gesundheitskrisen wie Ebola“.