Malariabekämpfung: Mehr deutsches Engagement nötig


Zum Weltmalariatag erklärt Kordula Schulz-Asche, Sprecherin für Prävention und Gesundheitswirtschaft:

Malaria ist eine vermeidbare und behandelbare Krankheit. Deswegen ist es nicht hinnehmbar, dass nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation jährlich über 200 Millionen Menschen an Malaria erkranken und rund 600.000 Menschen pro Jahr an dieser Tropenkrankheit sterben.

Die Bundesregierung muss ihrer globalen Verantwortung im Kampf gegen Malaria stärker als bisher nachkommen. Bei der Forschung und Entwicklung vernachlässigter und armutsbedingter Krankheiten, wie Malaria und Tuberkulose, gibt es enormen Nachholbedarf. Hier rangiert Deutschland gemessen am Bruttoinlandsprodukt im internationalen Vergleich nur im Mittelfeld, wie Policy Cures berichtet. Wir brauchen ein klares Bekenntnis der Bundesregierung zu einer höheren Investition in die Forschung vernachlässigter Krankheiten und zu einer stärkeren Förderung der Entwicklung neuer Impfstoffe, kostengünstiger und für den Einsatz vor Ort angemessener Medikamente und Diagnosemethoden.

Wir fordern die Bundesregierung auf, die Mittel für den Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria deutlich zu erhöhen und neue Förderkonzepte zu nutzen, um die Forschungslücke langfristig zu schließen. So sind beispielweise Produktentwicklungspartnerschaften (PDPs) zu stärken und auszubauen.

Forschung alleine reicht jedoch nicht aus. Die Bundesregierung muss mehr Anstrengungen betreiben, um einen universellen Zugang zu Prävention und Therapie zu unterstützen. Investitionen in die Gesundheitsinfrastruktur vor Ort ist wesentlicher Bestandteil einer kohärenten Entwicklungspolitik, die bei der Großen Koalition bisher noch nicht zu erkennen ist. Aber nur so kann Deutschland langfristig seiner internationalen Verpflichtung gerecht werden und dazu beitragen, die Armutskrankheiten auf Dauer einzudämmen.