Bekämpfung der Ebola-Epidemie

Zur Drucksache 18/2090


Welche konkreten Maßnahmen ergreift die Bundesregierung, um die von der Ebola betroffenen Länder Guinea, Sierra Leone und Liberia bei der Bekämpfung der Epidemie zu unterstützen sowie eine von der WHO befürchtete weitere internationale Ausbreitung zu verhindern, und welche Schlussfolgerungen zieht die Bundesregierung aus der Ebola-Epidemie in Bezug auf ein erhöhtes Engagement bezüglich einer besseren öffentlichen Aufklärung vor Ort und einem stärkeren Ausbau der epidemiologischen Forschungsförderung in Deutschland?

Antwort des Staatssekretärs Stephan Steinlein vom 9. Juli 2014

Die Bundesregierung schätzt die Situation in den vom Ebola-Ausbruch betroffenen Ländern als kritisch ein. Hauptproblem bei allen Maßnahmen der Eindämmung ist die schwierige Situation in den betroffenen Ländern, da eine effektive Bekämpfung der Infektion erhebliche logistische Infrastruktur erfordert (Fallfindung, Isolierung, Behandlung, verlässliche Kommunikationswege). Von größter Bedeutung sind aber in jedem Fall auch verstärkte Aufklärungsmaßnahmen der Bevölkerung vor Ort. Hierbei kommt aus Sicht der Bundesregierung der WHO eine zentrale Aufgabe zu.

Vor diesem Hintergrund hat die Bundesregierung bisher Projekte in Höhe von 760 000 Euro zur Ebola Bekämpfung unterstützt. So wurden 250 000 Euro aus humanitären Mitteln des Auswärtigen Amts bereits im März 2014 für ein Projekt der Nichtregierungsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ zur Verfügung gestellt. Dieses diente in allen drei betroffenen Ländern der Behandlung von Infizierten in den Quarantänestationen sowie notwendiger Aufklärungsarbeit in den ländlichen Gebieten.

Im Rahmen des Deutschen Partnerschaftsprogramms für biologische Sicherheit und Gesundheitssicherstellung wurden darüber hinaus die WHO mit 400 000 Euro und das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin mit 110 000 Euro zur Bekämpfung des Ebola-Virus in den betroffenen Ländern unterstützt. Die Zuwendung an das Bernhard-Nocht-Institut dient insbesondere der Förderung der Aktivitäten des mobilen Labors der Europäischen Kommission, das derzeit die Ebola-Diagnostik in der besonders betroffenen Region um Guékédou (Guinea), im unmittelbaren Grenzbereich zu Liberia und Sierra Leone, durchführt. Expertinnen und Experten des Robert Koch-Instituts und des Bernhard-Nocht-Instituts unterstützen die Arbeit des mobilen Labors vor Ort.

Beide vorgenannten Institute sind die zentralen Einrichtungen für Fragestellungen zu tropischen Infektionserregern in Deutschland mit einem anerkannt hohen internationalen Niveau, das auch durch eine ganze Reihe weiterer tropenmedizinischer Einrichtungen sichergestellt wird. Das Robert Koch-Institut hat das Nationale Referenzlabor (NRZ) für tropische Infektionserreger am Bernhard-Nocht-Institut in Hamburg unter der Leitung von Prof. Dr. Bernhard Fleischer berufen. Zudem fördert das Robert Koch-Institut kontinuierlich die wissenschaftliche und praktische Ausbildung von Epidemiologen durch die Postgraduiertenausbildung für angewandte Epidemiologie in Zusammenarbeit mit der Berlin School of Public Health.

Die Bundesregierung prüft weitere Hilfeleistungen zur Ebola-Bekämpfung im Rahmen verfügbarer Haushaltsmittel. Neben den bilateralen Leistungen der Bundesregierung hat auch die Europäische Union bislang 1,9 Mio. Euro zur Ebola-Bekämpfung zur Verfügung gestellt.