Pressemitteilung: KAP Zwischenbericht – 120 Seiten schöngefärbte Pflegekatastrophe

In Wahlkampfendspurt soll den Menschen noch einmal das pflegepolitische Scheitern der Bundesregierung als Erfolg verkauft werden.

Die rosigen Worte des Zwischenberichts halten keinem Realitätscheck stand. Denn tatsächlich ist wenig passiert:
Flächendeckender Tarifvertrag für Pflegepersonal – gescheitert, Aufwertung der Fachpflege – gescheitert, Armut durch Pflege stoppen – gescheitert, Personalentlastung durch Bemessungsinstrumente – abgelehnt.

Zur Schönfärberei gehört auch, dass allbekannte Fakten bewusst verschwiegen werden: Es ist wahr, dass die Eintritte in der Pflegeausbildung gestiegen sind. Doch steht dem eine Rekordabbrecherquote von 28 Prozent gegenüber. Die Corona-Pandemie kann dafür nicht als alleinige Ursache vorgeschoben werden. Seit Jahren warnen Expertinnen und Experten davor, dass Ausbildungssystem mit unrealistischen Wachstumsraten zusätzlich zu überlasten.

Die Auseinandersetzung mit dem scheiternden Pflegestudium wurde kurzerhand auf den nächsten Zwischenbericht nach der Bundestagswahl verschoben. Eine neue Bundesregierung muss sich dann gemeinsam mit den Ländern um die solide Finanzierung der praktischen hochschulischen Pflegeausbildung bemühen. Verantwortung geht anders.

Indes entlarven Mitwirkende der beteiligten Verbände die KAP als das, was sie tatsächlich ist: Ein wirkungsloses Beschäftigungsprogramm.

Es gab von Anfang an kein Erkenntnisproblem. Die Fakten belegen seit Jahren einen immer schlimmer werdenden Pflegenotstand. Zu den vielen ungelösten Herausforderung in der professionellen Pflege, kommen noch die der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen hinzu:

Entlastung pflegender Familien, Unterstützung älterer Menschen bei sozialer Teilhabe in den Kommunen und Prävention von Pflegebedürftigkeit wurden in der scheidenden Legislaturperiode nicht einmal im Ansatz thematisiert.
Der noch regierenden Koalition fehlt es seit Jahren an politischen Gestaltungswillen im demographischen Wandel.

Nur Veränderung schafft Sicherheit für gute Pflege in der Zukunft.

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