Unverändert hohe Infektionsraten bei Tuberkulose – jetzt handeln!

Anlässlich des Welt-Tuberkulose-Tages am 24. März erklärt Kordula Schulz-Asche, Sprecherin für Prävention, Gesundheitswirtschaft und Bürgerschaftliches Engagement:

Angesichts der anhaltend hohen Infektionszahlen in Deutschland und weltweit fordern wir die Bundesregierung auf, endlich eine nachhaltige Strategie zur Bekämpfung der tödlichen Infektionskrankheit zu entwickeln. Diese muss nicht nur die Bereiche Gesundheits-, Sozial- und Entwicklungspolitik abdecken, sondern auch Anreize für innovative Forschung geben. 

Die Bundesregierung hat die Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen, von Infektionskrankheiten und von Armut zu einem Schwerpunkt ihrer G20-Präsidentschaft gemacht. Nun müssen nach diesen Ankündigungen endlich Taten folgen. Ein erster Schritt dahin wäre, dass die Gesundheitsminister der G20-Staaten einen gemeinsamen Fond zur Finanzierung von Antibiotika-Forschung auflegen. Damit könnte die Erforschung neuer Tuberkulose-Medikamente angekurbelt, und die Bereitstellung der Medikamente zu erschwinglichen Preisen überall auf der Welt sichergestellt werden. 

Die dramatische Unterfinanzierung der Tuberkulose-Forschung ist angesichts der unverändert hohen Sterberate nicht länger hinnehmbar. Zudem sind Maßnahmen zur besseren Früherkennung von Tuberkulose durch die behandelnden Ärzte in Deutschland dringend erforderlich. Die am meisten betroffenen Personengruppen müssen zuverlässig durch Prävention und Behandlung erreicht werden. Mit jährlich 1,8 Millionen Toten ist Tuberkulose die mit Abstand tödlichste Infektionskrankheit weltweit. Dabei sind hauptsächlich arme und sozial benachteiligte Menschen von der Krankheit betroffen.