Ebola: Epidemie besiegt, Handlungsdruck bleibt 14. Januar 2016 Anlässlich der heutigen Meldung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), dass die Ebola-Epidemie in Westafrika beendet sei, erklären Kordula Schulz-Asche, Sprecherin für Prävention und Gesundheitswirtschaft, und Uwe Kekeritz, Sprecher für Entwicklungspolitik: Nach mehr als zwei Jahren sind alle drei erheblich betroffenen Länder endlich Ebola-frei. Das ist ein guter Tag für die Menschen in Westafrika und für die vielen Helferinnen und Helfer, die mit großem, auch lebensgefährlichem Einsatz erheblich zur Bekämpfung der Seuche beigetragen haben. Insbesondere den Nichtregierungsorganisationen, allen voran Ärzte ohne Grenzen, gilt unser herzlicher Dank. Die Freude über das Ende der Seuche darf aber nicht darüber hinweg täuschen, dass wir noch großen Handlungsbedarf haben. Wir dürfen Liberia, Guinea und Sierra Leone beim nachhaltigen Wiederaufbau ihrer staatlichen und gesellschaftlichen Strukturen nicht alleine lassen. Die Bundesregierung ist nun gemeinsam mit den Partnerländern gefordert, die vielen Einzelprojekte der deutschen Entwicklungszusammenarbeit in eine Gesamtstrategie einzubetten, die ein funktionierendes, präventiv wirkendes und starkes staatliches Gesundheitssystem zum Ziel haben muss. Keinesfalls dürfen wir jetzt aus den Augen verlieren, dass die Weltgemeinschaft nach wie vor unzureichend für den Kampf gegen absehbar weitere Gesundheitskatastrophen gewappnet ist. Es ist an der Zeit, dass die Weltgemeinschaft von bedrucktem Papier endlich zu konkreten Taten schreitet. Die aus der Ebola-Epidemie entstandene Chance, die nationale und internationale Seuchenbekämpfung zu verbessern sowie die ärmeren Länder beim Aufbau von Basis-Gesundheitssystemen zu unterstützen, darf jetzt nicht durch Beliebigkeit, mangelnden politischen Willen sowie fehlende finanzielle Ressourcen vertan werden.