Implant-Files: Spahn fordert längst beschlossenes Implantate-Register

Zu der Ankündigung Jens Spahns, in Folge der Recherchen rund um die „Implant Files“ ein Implantate-Register zu schaffen, erklärt Kordula Schulz-Asche gegenüber der Süddeutschen Zeitung:

„Wenn Jens Spahn nun ein beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) angesiedeltes Register für Implantate fordert, verkauft er alten Wein in neuen Schläuchen. Auf europäischer Ebene ist eine Datenbank („EUDAMED“) längst beschlossen, die Anwendungsdaten zur klinischen Sicherheit und Leistungsfähigkeit von Implantaten und Medizinprodukten der Hochrisikoklasse III bündeln soll. Das Problem ist, dass diese Datenbank Patientinnen und Patienten und der Ärzteschaft nicht öffentlich zugänglich gemacht werden soll. Auch den Vorschlag von Herrn Spahn verstehe ich so, dass es hier weiter um ein geheimes nationales Register gehen soll. Patientinnen und Patienten die vor der Wahl eines Implantates stehen, müssen hier aber in Absprache mit ihren Ärztinnen und Ärzten eine fundierte Entscheidung treffen können. Das geht nur mit Informationen darüber, wie sich die Medizinprodukte in der Praxis bewährt haben.“